Transformation scheitert selten am Tun – aber oft an der Haltung

Transformation ist längst Alltag. Strukturen werden verändert, Systeme modernisiert, neue Wege beschritten. Doch die Wirkung bleibt oft begrenzt trotz klarer Pläne, bewährter Methoden und entschlossener Umsetzung.

Warum? Weil es nicht an Handlungskraft fehlt. Sondern an Haltungsklarheit.

Die Illusion der Aktion

Ein Bereich wird neu aufgestellt, Prozesse neu gedacht, Rollen geschärft. Und dennoch: Das Zusammenspiel bleibt mühsam, Entscheidungen versanden, Vertrauen baut sich kaum auf.

Ich kenne das auch persönlich. Diesen Drang, durch Handlung Kontrolle zu gewinnen. Wenn die Dinge ungewiss sind, will man es „richtig machen“, alles in den Griff bekommen. Noch ein Meeting. Noch ein Plan. Noch eine Massnahme. Hauptsache, etwas tun.

Aber genau da liegt die Falle: Wer nur handelt, ohne innezuhalten, verpasst oft das Eigentliche. Denn nicht alles lässt sich durch Handlung steuern – schon gar nicht Wirkung.

kein Soft-Faktor sondern Fundament

Haltung wirkt wie ein inneres Betriebssystem. Sie bestimmt, wie wir führen, entscheiden und mit anderen in Beziehung treten. Und sie wird besonders dann sichtbar, wenn die Lage unübersichtlich wird.

  • Warum tun wir, was wir tun?

  • Welche Prinzipien gelten, wenn der Druck steigt?

  • Wie gehen wir mit Unsicherheit, Fehlern oder Kontrollverlust um?

Fehlt hier Klarheit, entsteht Reibung – nicht nur im System, sondern auch in uns selbst. Und genau dort entscheidet sich, ob Transformation trägt.

Drei Prinzipien für Haltung

  1. Reflexionsräume schaffen
    Gerade in Phasen hoher Dynamik braucht es Stopps:
    Was treibt uns wirklich? Was vermeiden wir? Was sagen wir nicht laut – aber handeln danach?

  2. Entscheidungsprinzipien klären
    Handlungen werden klarer, wenn Haltung vorher klar war.
    Welche Art von Entscheidungen stärkt Zusammenarbeit? Welche kontrolliert nur?

  3. Haltung erlebbar machen
    In Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit. Wer Haltung lebt – auch unter Druck – erzeugt psychologische Sicherheit. Und die ist Grundvoraussetzung für Veränderung, die bleibt.

Transformation beginnt im Spiegel

Wir erwarten oft Veränderung von anderen – von Teams, Organisationen, Märkten. Aber echte Veränderung beginnt dort, wo wir selbst Haltung zeigen. Und zwar nicht dann, wenn alles glatt läuft. Sondern in Momenten, in denen wir selbst lieber die Kontrolle behalten würden.

Denn: Transformation heisst auch, loszulassen. Die Kontrolle über das Ergebnis. Den Glauben, dass Tempo alles ist. Die Idee, dass Handlung genügt.

Handlung ohne Haltung ist oft nur ein Reflex. Haltung ohne Handlung bleibt Absicht.
Doch dort, wo beides zusammenkommt, entsteht Wirkung. Nach innen wie nach aussen.

Transformation gelingt nicht durch mehr Kontrolle. Sondern durch tiefere Ausrichtung und natürlich durch #gemeinsamrealisieren

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